Hier zeigt Social Research sein großes Potenzial. Die Community nimmt nicht an einer Online-Befragung explizit teil, sondern teilt einfach Gedanken und Inhalte mit der Öffentlichkeit. Das gewährleistet ein Höchstmaß an Authentizität, die durch eine klassische Kundenbefragung niemals erreicht wird.
Hier stellt sich die Frage, warum nicht komplett auf Social Research umgestellt wird, wenn diese kosteneffizienter ist, genauere Informationen bringt, Zeit spart und ein theoretisch unbegrenztes Publikum erreicht. Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt immer noch einige Unstimmigkeiten innerhalb der perfekten Methode. Da sind die sozialen Netzwerke, die nicht so stabil sind wie angenommen. Studien haben in den letzten zwei Jahren einen Rückgang der Userzahlen verzeichnet. Hauptgrund, warum sich Menschen wieder abmelden: Probleme mit der Sicherheit der Daten und jede Menge Fake-News. In den USA sank die Nutzungsrate von Facebook und Twitter im Jahr 2018 um drei Prozent. Auffällig: Es sind eher die jungen Leute, die sich abmelden.
Ebenfalls schwierig für Social Research wird der Rückzug ins Private. Die User teilen zwar immer noch gerne und häufig, beschränken jedoch, wer Content sehen kann. Außerdem sind sich viele mittlerweile bewusst, dass Postings auf öffentlichen Walls für immer Spuren im Netz hinterlassen. Aktuell ist die Anzahl der User, die lustig durch die Gegend posten und kommentieren zwar immer noch deutlich höher, doch zeigt das gestiegene Bewusstsein für Privatsphäre, dass die Welt von Social Media nicht stabil, sondern fließend ist.
Alleine aus diesen Gründen müssen weiterhin altbewährte Tools wie Kundenbefragung und Online-Umfrage zur Verfügung stehen, schließlich kann es jederzeit zu einem Shift im Userverhalten kommen.
Außerdem sind ethische Aspekte nicht unter den Tisch zu kehren. Viele User haben genau verstanden, was Unternehmen auf ihren Seiten vorhaben und haben keine Lust darauf, dass Gedanken und Meinungen, die sie auf der Page teilen zu weiteren Zwecken genutzt werden. Gleichzeitig scheuen sich auch viele Social Researcher aus moralischen Gründen, jede Art von Content abzugreifen. Je nach Land kann es durchaus zu Kollisionen mit geltendem Recht kommen, wenn jemand bei seiner Zielgruppenanalyse zu weit geht.
Trotzdem: Es geht bei Social Research nur um öffentlich zugänglichen Content und Kunden müssen einen Datenklau nicht befürchten, da unter den in der Social Research Aktiven ein Konsens herrscht, nur diese Materialien zu nutzen.
Zudem wird der gesammelte Content nicht spezifisch auf den User hin untersucht, der ihn gepostet hat, sondern es werden daraus allgemeine Rückschlüsse für die Zielgruppenanalyse gezogen. Hier geht es meist um Aspekte wie Alter, Geschlecht, eventuell Berufsgruppe und Herkunft. Daten, die Kunden klassisch bei Bestellvorgängen oder bei einer als solches gekennzeichneten Kundenbefragung auf einer Webseite hinterlassen, werden nicht für Social Research verwendet.
Eine Recherche muss immer akkurat und statistisch relevant sein, was in Social Media zugegebenermaßen eine Herausforderung ist. Häufig herrscht die Annahme, es handele sich lediglich um Momentaufnahmen und nicht um belastbares Datenmaterial.
Vergleicht man jedoch die Vor- und Nachteile von Social Research zeigt sich, dass diese Methode zwar immer wichtiger wird, aber die klassischen Tools im Marketing nicht ersetzen wird. Trotzdem sollten Unternehmen verstärkt darauf setzen, da Social Research es unglaublich leicht macht, an Daten zu kommen. Und genau diese Daten sind unglaublich wertvoll in allen Stadien einer Marketingkampagne. Doch wie zeigt sich der Nutzen konkret?
Das gesamte Potenzial, das Social Research bietet, ist innerhalb der Zielgruppenanalyse und sämtlicher Stadien des Marketings noch lange nicht ausgeschöpft. Noch ist gar nicht absehbar, welche Entwicklung soziale Netzwerke nehmen werden. Daher sollten Unternehmen den Trend nicht verschlafen und sich so früh wie möglich darum kümmern, Social Research in ihr Marketingkonzept zu integrieren.
Am Anfang steht die profunde Auseinandersetzung mit dem Kosmos soziale Netzwerke und der Macht der Crowd. Schritt für Schritt ergibt sich dann auf diesem Weg die Kombination mit bereits angewendeten Techniken. Denn die Crowd auf den Plattformen hat ihre eigene Dynamik und ist heute einer der größten Einflussfaktoren. Menschen, die täglich posten, lesen automatisch andere Beiträge und werden daher passgenau informiert über ein Unternehmen, seine Produkte und die Serviceleistungen. Eine der Grundvoraussetzungen für eine aktive und Früchte tragende Social Research ist es daher, zunächst eine eigene Community zu etablieren und ständig mit hochwertigem Content zu füttern, um Diskussionen am Laufen zu halten. Auch wenn immer wieder einmal Datenschutzfragen die Netzwerke erschüttern, ist der Trend zur lebhaften Diskussion in Social Media ungebrochen. Unternehmen sollten daher die Inhalte dankbar aufgreifen.
Social Media ist mittlerweile mit dem Leben von jedem irgendwie verzahnt, was daran liegt, dass viele Teile des täglichen Lebens online stattfinden. In den Netzwerken trifft sich die Crowd, um Gedanken und Meinungen auszutauschen.
Da alles freiwillig geteilt wird, können Unternehmen diesen Content auswerten. Social Research ist allerdings mehr, als nur das Lesen der Kommentare, um eine Zielgruppenanalyse durchzuführen. Das Lesen selbst wird als Social Listening bezeichnet und stellt sozusagen einen Baustein in der Social Research dar. Weitere wichtige Aspekte der Social Research, die bei der Zielgruppenanalyse helfen sind:
Unternehmen kommen nicht um eine ausführliche Social Research herum, wenn eine kostengünstige, aber höchst effiziente Marketingstrategie entwickelt werden soll. Da hier viele Glieder ineinander greifen, sollte die Aufgabe erfahrenen Marketingexperten überlassen werden.
Denn es geht eben nicht nur darum, die Erfahrungen und Bedürfnisse von Zielgruppen zu erfassen, sondern auch die Mitbewerber im Blick zu behalten, Vergleiche durchzuführen und zu evaluieren, ob ein neues Produkt dem Druck des Marktes gewachsen ist.