→ insbesondere für das Lösen von komplexen Problemen geeignet
→ hoher Innovationscharakter
Diese Art des Crowdsourcing nutzt das Wissen und die Expertise der Crowd. Ob mathematisches Problem, komplexe Design-Challenge oder die Suche nach dem Auto der Zukunft: Crowdsourcing in Form von Ideenwettbewerben oder offenen Forschungsaufgaben liefert viele, unabhängig voneinander entstandene Lösungen. Nicht alle Lösungen sind zielführend und entsprechen den Ansprüchen des Unternehmens. Mit gutem Management von Crowd und Prozess birgt Crowd Solving jedoch immenses Potenzial.
Ein Beispiel aus der Praxis: Procter & Gamble nutzen schon seit Jahren Crowdsourcing, um innovative Ideen von außen in das Unternehmen zu bringen. So betrauten sie zum Beispiel die Crowd mit der Challenge, eine Substanz zu finden, die Spülwasser blau färbt, sobald genug Spülmittel ins Wasser gegeben wurde. Die Italienerin Giorga Sgargetta, hauptberuflich Qualitätsmanagerin in einer Pflanzenschutzmittelfabrik, fand nach eigenen Recherchen und Experimenten eine Substanz, die alle Ansprüche erfüllte, und erhielt ein Preisgeld von 45.000 US Dollar.
In Crowdsourcing-Prozessen wie diesem ist der sensible Umgang mit vertraulichen Daten besonders wichtig. Daher ist den Crowdworkern manchmal gar nicht bekannt, für welchen Auftraggeber sie experimentieren, rechnen und brainstormen. Die Rechte an ihren Erfindungen treten sie in der Regel ab. Es ist aber üblich, die Gewinner-Idee mit einem Preisgeld zwischen 10.000 und 100.000 US Dollar, manchen Angaben zufolge sogar bis zu einer Mio. US Dollar, zu vergüten.
Eine auf Crowd Solving spezialisierte Plattform ist InnoCentive. Die Idee zu InnoCentive entstand 1998 bei einem Brainstorming für einen Pharmakonzern. Die Gründer fragten sich: Was, wenn wir ein Netzwerk von Experten aus verschiedenen Bereichen aufbauen könnten, die alle an einer Challenge arbeiten würden? Heute sind über 390.000 zum großen Teil gut gebildete Crowdworker bei InnoCentive registriert.
Alternativ kann auch eine eigene Plattform gebaut werden. Ein Beispiel: Auf tchibo-ideas.de suchte Tchibo nach neuen Produktideen für das ständig wechselnde Sortiment. Die besten Ideen wurden mit bis zu 2.000 Euro belohnt. Auf diese Weise können nicht nur neue Ideen und direktes Feedback generiert werden, sondern gleichzeitig Kunden aktiv mit in den Prozess eingebunden und eine Beziehung zur Community aufgebaut werden.
Unter dem Stichwort 'Open Innovation' werden Crowd Contests detaillierter unter die Lupe genommen.