Wo Licht ist, da ist auch immer Schatten. Allerdings halten sich die Nachteile bei Open Support in Grenzen, wenn das System richtig implementiert ist. In Kundencommunitys geben Unternehmen das Ruder teilweise aus der Hand, weshalb immer mehrere Moderatoren ein Open Support System betreuen sollten. So kann es zu Trollereien, Streitigkeiten oder sogar einem Shitstorm kommen. In der Regel handelt es sich jedoch um Lappalien, die mit Verwarnungen, zeitlich befristeten Sperrungen und Löschen unpassender Beiträge schnell in den Griff zu bekommen sind. Da ein kleiner Streit im Netz durchaus juristische Konsequenzen haben kann, ist es für Open Support Systeme unerlässlich, wasserdichte Nutzungsbedingungen zu haben, denen jeder User zustimmen muss.
Nicht zwangsläufig negativ, aber sicher die größte Herausforderung im Bereich Open Support ist die dauerhaft florierende Bindung an das Forum, das zu einer positiven Customer Experience und damit einer langfristigen Beziehung von Unternehmen und Kunde beiträgt. So fand die Studie "Wachstumstreiber Kundenkommunikation - sechs kritische Erfolgsfaktoren", die von Faktenkontor in Kooperation mit dem Entscheiderpanel der Zeitung "Die Welt" 2013 in Auftrag gegeben wurde, heraus, dass drei Viertel aller Unternehmen große Schwierigkeit mit dem Aufbau eines Open Support Systems hatten. Möglicherweise ein Grund, dass viele Unternehmen keine weitere Energien in Open Support investiert haben und die Community nebenbei läuft - oder im schlimmsten Fall einfach abgeschaltet wurde. Damals sahen nämlich 48 % der Entscheider, die Open Support noch nicht nutzten, keinen konkreten Handlungsbedarf, in Sachen Kundenbindung mehr zu tun. Das mag für einige eine glatte Fehleinschätzung gewesen sein, denn der Markt hat ungeheuer an Fahrt aufgenommen. Kaum etwas steht heute, einige Jahre nach der Studie, so sehr im Fokus wie die Kundenbindung. Daher heißt es, die damals vielleicht vernachlässigte Idee der Kundencommunity noch einmal in den Fokus der Aufmerksamkeit zu setzen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Die Umsetzung eines Open Support Systems ist nichts, was das Marketing im Vorbeigehen erledigen kann. Hier heißt es, auf Profis zurückzugreifen und eine passgenaue Strategie für die eigene Kundencommunity zu entwerfen. Denn was bei Staubsaugern funktioniert, muss nicht zwangsläufig bei Hightech-Küchengeräten genauso glücken. Ist die Community erst einmal eingerichtet, scheint das Zustandekommen des Dialoges eine der größten Herausforderungen zu sein. Das sagen jedenfalls 60 % der befragten Manager. 48 % der Entscheidungsträger, die Open Support nicht nutzten, erwarteten für die Zukunft Probleme bei den Dialogen in der Community. Ein weiterer Erfolgsfaktor im Bereich Open Support ist es, die Begeisterung der Kunden am Laufen zu halten. Das kann durch Belohnungs- oder Anreizsysteme erfolgen. Wer noch keine Kundencommunity hat, sieht das wenig dramatisch - gerade einmal 15 % der Unternehmer ohne Self Support Forum erwarteten hier Probleme. Manager, die in den sozialen Medien oder der eigenen Webpräsenz ein Forum aufgebaut haben, berichteten zu 55 % von teilweise sehr großen Schwierigkeiten, die Kunden zu begeistern. Die Zahlen belegen, dass Open Support teilweise noch unterschätzt wird. Einfach ein Forum zu eröffnen und darauf zu vertrauen, dass die Kunden von alleine dorthin finden und sich täglich neu begeistern, ist ein Holzweg. Wie daher das Open Support Portal von Beginn an zielführend aufgebaut wird, das lässt sich mit uns in einem ausführlichen, unverbindlichen Strategiegespräch herausfinden.