“Pinfluencer” nennen sich die, welche bei Instagram, Youtube oder Twitter als Influencer bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um solche User, die durch ihre Reichweite interessante Multiplikatoren für dich als Unternehmer sind. Pinterest hat im Herbst 2018 ein offizielles und internationales Programm zum Influencer-Marketing aufgelegt und nimmt die Entwicklung also offenbar ernst.
Denn bei der Zusammenarbeit mit Influencern verbergen sich mehr Fallstricke als viele glauben. Die rechtlichen Diskussionen um Influencer auf Plattformen wie Instagram und Youtube haben dies erst kürzlich hierzulande vor die Augen der Öffentlichkeit geführt. Professionell betrieben aber ist das Influencer-Marketing auf Pinterest ein mächtiges PR-Instrument. Gehen wir also ins Detail.
Medienwissenschaftler definieren Influencer als solche Persönlichkeiten, die aufgrund von Beruf, Expertenstatus oder Popularität Einfluss haben auf die Entscheidungen anderer. Typische Beispiele aus der analogen Welt sind Journalisten, Pastoren, Politiker oder Lehrer, aber auch Geschäftspartner und Kollegen. Versetze dich kurz in deinen Alltag: Wem vertraust du, wenn du Entscheidungen triffst? Sind die Personen, die dir dabei in den Sinn kommen, breiter vernetzt? Dann hast du es mit Influencern zu tun. Diese spezielle Gruppe ist sich ihrer Bedeutung üblicherweise auch bewusst.
In Zeiten des Internets und sozialer Netzwerke haben sich ganz neue Influencer hervorgetan, denn es braucht keine natürliche Reichweite in der Echtwelt mehr, um Botschaften, Tipps und Empfehlungen abzugeben. Deutsche Internet-Influencer wie Bianca "Bibi" Heinicke haben Millionen von Followern auf YouTube und Instagram. Sie treffen den Nerv einer Generation. Doch auch Prominente wie Fußballspieler Jérôme Boateng, dem mittlerweile ein ganzes Print-Magazin gewidmet ist, zählen zu den Influencern.
Merke dir in Bezug auf Pinterest schon jetzt: Hier sind Influencer nicht unbedingt als reale Personen bekannt, sondern sehr häufig durch das Kuratieren einflussreich geworden und agieren unter einem selbst gewählten Markennamen. Die Wedding Checks zum Thema Hochzeit mit fünf Millionen Followern und weit mehr als zehn Millionen monatlichen Betrachtern sind ein gutes Beispiel dafür.
Beim Influencer-Marketing machst du dir die Glaubwürdigkeit und Reichweite von Influencern zu eigen. Sie beschäftigen sich üblicherweise in deinem Auftrag mit deinen Produkten oder Dienstleistungen und berichten ihrem Netzwerk darüber. Weil diese Menschengruppe ihren Influencern vertraut, kommen durch Influencer-Marketing schnell eine große Zahl von aussichtsreichen Kundenkontakten zustande.
Weiteres Plus ist der Schneeball-Effekt, wenn die Follower des Influencers die Botschaft mit deinen Angeboten in Form von Shares oder Repins weitertragen. Grundsätzlich funktioniert Influencer-Marketing sowohl als direkte Kaufempfehlung als auch dann, wenn Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Projekts gesteigert werden soll.
Bei Pinterest haben einzelne Profile nicht die Follower-Zahlen wie bei Instagram und Co. und die bekanntesten deutschen Internet-Influencer wie Bibi & Co. vernachlässigen Pinterest. Dennoch ergeben sich Möglichkeiten, Influencer-Marketing zu betreiben. Pinnwände und Gruppenboards, die große Followerzahlen aufweisen, sind dafür prädestiniert. Denn hier treffen sich Gleichgesinnte, die für ihr Themengebiet Ideen und Angebote suchen.
Sie haben die (Gruppen-)Pinnwand deshalb abonniert, weil sie hier in der Vergangenheit hochwertige Pins entdeckt haben. Wenn dein exklusiver Content dort auftauchen, ist das auch beureits eine Form von Influencer-Marketing. Hier ist es nicht unbedingt eine Person, die als Influencer wirkt, sondern oft ein Fachblog, eine Szene-Zeitschrift oder ein DIY-Portal.
Um klassische Influencer bei Pinterest zu stärken, hat die Plattform zuletzt ein Programm namens "Shop the Look" aufgelegt. Dies wird für dich dann interessant, wenn du in Sachen Mode und Lifestyle unternehmerisch tätig bist. Wenn Pinfluencer deine Designs tragen oder sich zu deinen Angeboten bekennen, wäre "Shop the Look" das Tool, um auch direkt zu dir als Verkäufer zu verlinken. Doch wie gesagt: Noch nähert sich Pinterest dem Thema Influencer-Marketing in Deutschland nur an, verlässliche Daten zum Erfolg von "Shop the Look" liegen bisher noch nicht vor.
Falls dir bei deinen Pinterest-Aktivitäten bereits Profile aufgefallen sind, die sich mit deinen Themen überzeugend beschäftigen und diese zudem über gute Betrachter- und Followerzahlen verfügen, sind das die Ansprechpartner für dein Influencer-Marketing auf Pinterest.
Weitere Wege sind:
Um mit Influencern Kontakt aufzunehmen, schreibst du zunächst normalerweise eine E-Mail. Im Impressum des jeweiligen Nutzers findest du die Adresse. Mache kurz deutlich, in welchem Feld du unternehmerisch tätig bist und warum du eine Zusammenarbeit anstrebst. Sprich ruhig auch gleich den finanziellen Aspekt an, der von der Bereitstellung von Testprodukten über das Abdecken von Kosten für professionelle Foto- und Video-Shoots bis hin zu Honorar reichen kann.
Falls du auf deine E-Mail keine Antwort erhältst, nimm den Telefonhörer in die Hand oder schreibe ein weiteres Mal. Eine Nichtantwort beim ersten Kontakt ist nicht immer eine Absage, sondern kann gerade bei Ein-Personen-Unternehmen auch mit Übersehen zu tun haben. In der Kommunikation ist das Hauptziel, eine Win-win-Situation herauszustellen und dann zu realisieren.
Du möchtest Reichweite und Image-Transfer, der Influencer möchte seinen Followern neue Ideen nahebringen und dabei Geld verdient. Daraus ergeben sich eine Vielzahl von möglichen Formaten:
Durchaus empfehlenswert ist es, sich die Ideen der Influencer zum Format anzuhören. Denn sie haben konkrete Erfahrungen damit, welche Präsentationsformen bei ihrer spezifischen Zielgruppe am besten ankommen. Posts und Pins, die bei den Followern nicht auf Resonanz stoßen, sind auch für die Influencer unangenehm. Den großen Teil ihrer Glaubwürdigkeit beziehen sie ja gerade daraus, dass ihre Vorauswahl den Geschmack und die Interessen ihres Publikums trifft.
Die deutschen Gerichte sind dazu übergegangen, nicht deutlich gekennzeichnetes Influencer-Marketing als Schleichwerbung zu bestrafen. An Rechtssicherheit ist dir als Unternehmer ebenso gelegen wie dem Influencer. Die Kennzeichnungspflicht der bezahlten Zusammenarbeit in Form von "Anzeige" oder "Werbung" gehört deshalb unbedingt in den Vertrag, den du mit einem Influencer, einer Influencerin oder der vertretenden Agentur schließt.
Verantwortlich für die Kennzeichnung ist dabei der- oder diejenige, die am Ende pinnt. Überhaupt ist davon abzuraten, Influencer-Marketing nur mündlich abzusprechen. Ein Vertrag gibt beiden Seiten Sicherheit über Punkte wie Zeitdauer, Anzahl der vereinbarten Post/Pins, Formate, Budget und mehr.
Wir bei Pergenz halten Influencer-Verträge sowohl für Unternehmen, als auch für Influencer bereit, die den aktuellen Anforderungen Rechnung tragen und dir garantieren, keine unerwarteten juristischen Konsequenzen in Sachen Influencer-Marketing befürchten zu müssen. Sprich uns bei Fragen hierzu gerne an!
Im deutschsprachigen Raum konzentriert sich Influencer-Marketing auf Instagram, Facebook, Twitter und Blogs. Darin liegt für dich als Pinterest-Profi wiederum eine Chance. Denn vermutlich kannst du hier noch Influencer zum vergleichsweise niedrigen Preis buchen. Halte dir dabei vor Augen, dass Pinterest-Nutzer kauffreudiger sind als bei den anderen sozialen Netzwerken. Zudem macht die Plattform aktuell ihre ersten Schritte, um Influencer-Marketing auch in Deutschland offiziell zu unterstützen.
Hier als Unternehmer wie du früh aktiv zu werden, bietet ein gutes Kosten-Nutzen-Potenzial. Eine Vorankündigung zum Schluss: Während es in diesem Beitrag rund um Influencer mächtig menschelte, beschäftigen wir und demnächst in unser Blog-Serie mit Technik rund um Pinterest, wie dem Algorithmus dieses sozialen Netzwerks, SEO und Tools von Drittanbietern. Es bleibt interessant und nützlich, versprochen.
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