Techniken und Tools für Pinterest - Algorithmus, Apps, SEO und mehr

Langsam nähert sich unsere Pinterest-Serie dem Ende. Deine Aktivitäten auf diesem Social Media Kanal sollten aber nicht stoppen, sondern im Gegenteil mittlerweile erste Erfolge gezeigt haben. Deshalb geht es diesmal hier darum, welche (externen) Tools für Pinterest Sinn machen, wie du den Algorithmus noch genauer verstehst und wie du ihn effizient mit Content bedienst. 

Wir geben dir auch Hintergrundwissen dazu, wie dir die Plattform bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) generell helfen kann, mit welchen Techniken du deinen Pinterest-Auftritt besser organisierst und wie du die Daten von Pinterest Analytics richtig liest. Kurzum: Dieser Beitrag bringt dich auf deinem Weg hin zum Pinterest-Profi weiter.

Der Algorithmus von Pinterest

Jedes der großen sozialen Netzwerke hat seinen eigenen Algorithmus. Hinter ihm verbirgt sich ein ausschlaggebender Bestandteil dessen, was das Benutzererlebnis ausmacht. Zuviel Werbung und zu viele Posts, die einen gar nicht interessieren, sind Stimmungskiller. Gelingt es dem Algorithmus hingegen, eine Mischung von Inhalten auszuspielen, die Spaß macht, erhöht er die Verweilzeit einzelner Nutzer und die Interaktionsrate. Dies sind entscheidende Kennzahlen, die den Erfolg eines sozialen Netzwerks abbilden. 

Pinterest muss sich den Vergleich mit Facebook, Instagram und Co. gefallen lassen, selbst wenn sich diese Plattform gar nicht als klassisches soziales Netzwerk versteht. Wie bei der Konkurrenz schraubt auch Pinterest ständig an seinem Algorithmus und schweigt weitgehend zu den Details. Dennoch ist einiges bekannt dazu, nach welchen Kriterien der Algorithmus von Pinterest sortiert:

  1. Die Domain-Quality bezieht sich auf die Webseiten, von denen der jeweilige Pin stammt. Bekommt der Algorithmus von Pinterest den Eindruck, dass von einer Webseite häufig Inhalte gepinnt werden, die auf Interesse stoßen, wird das Ranking verbessert, Als Sofortmaßnahme hast du deine Website ja schon während des Einrichten deines Business-Accounts verifiziert und auch Pin-it-Buttons eingebaut. Jetzt wird die Zeit und hochwertiger Content helfen, um das Ranking zu steigern.
  2. Die Pin-Quality misst im Algorithmus, wie gut ein einzelner Pin ist. Dazu werden Kriterien wie Bildqualität, Bildbeschreibung, allgemeine Performance (Repins und Kommentare) ebenso herangezogen wie in begrenztem Maß die Aktualität. Um hier zu punkten, gelten unsere Empfehlungen zum Erstellen von perfekten Pins. Rich Pins bekommen übrigens automatisch einen Bonus in Sachen Pin-Qualität. Scheu nicht davor zurück, ältere Pins noch einmal zu bearbeiten, wenn sie nicht so performen wie erhofft.
  3. Mit Pinner-Quality beschreibt Pinterest im Algorithmus, wie sehr es deine Aktivitäten allgemein für relevant hält. Pinnst du regelmäßig? Antwortest du auf Kommentare und Direktnachrichten? Beteiligst du dich an Gruppenboards? Wie viele Follower hast du und wie aktiv sind diese wiederum? Um dein Ranking bei der Pinner-Quality zu verbessern, folgst du den Best Pratices, die wir dir nachgelegt haben. Wie du zumindest das regelmäßige Pinnen bequem organisierst, dazu hier später noch mehr.
  4. Relevanz ist das Kriterium im Algorithmus, welches so schwammig definiert ist wie es sich anhört. Nach dem, was man weiß, wird hier besonders viel Wert auf gute Keywords gelegt und passende Bildinhalte, die Pinterest übrigens auch automatisch durch Künstliche Intelligenz indexiert. Es geht bei Relevanz darum, dass Nutzer bei Pinterest-Suchen tatsächlich die Inhalte finden, die ihnen weiterhelfen. Ein unscharfes Foto mit Schuhen und Keyword Sommermode ist weniger relevant als ein professionelles Foto plus Keywords Sommer, Sandalen, Frauen und 2019. Stell dir unter Relevanz bei Pinterest SEO vor, welcher Text und welches Bild zusammenführt und weitgehend gleichberechtigt berücksichtigt wird.

Aus der geheimen Gewichtung dieser Faktoren entscheidet der Algorithmus von Pinterest, welche Pins er welchen Nutzern bevorzugt anzeigt. Für dich folgt daraus:

  • Habe die vier grundlegenden Kriterien des Algorithmus zumindest im Hinterkopf und versuche, ihnen dort gerecht zu werden, wo du direkten Einfluss hast.
  • Vermeide unbedingt Spam, dubiose Gruppenboards, Follower-Kauf, Clickbaiting und ähnliche Aktivitäten. Damit kannst du zwar kurzfristig Reichweite erzielen, aber mittelfristig straft der Algorithmus dich dafür ab.
  • Sorgfältig Kuratieren bei Repins, hochwertige visuelle Inhalte und genaue Keywords bei eigenen Pins - das ist der Königsweg zum guten Ranking bei Pinterest. Vergiss nicht dein Kurzprofil, deine eigene Webseite und die Beschreibungstexte zu Pinnwänden. Liebe zum Detail zahlt sich aus bei Pinterest.

Was viele leider unterschätzen, ist das Thema SEO und Pinterest. Die Plattform erlaubt Google und anderen Suchmaschinen externen Zugriff auf die Inhalte. Wenn du die Mechanismen verstehst, wirst du von deinem Pinterest-Auftritt deshalb auch anderswo im Netz profitieren.

Pinterest und SEO

Die Mühe, die du auf professionelles SEO bei Pinterest aufwendest, macht sich auch bei Google bezahlt. Denn Menschen nutzen den Suchgiganten häufig ähnlich wie Pinterest und begeben sich direkt auf die Bilder-Suche. Dort hat Google seinen eigenen Algorithmus längst darauf trainiert, Pinterest-Ergebnisse als relevant anzusehen und platziert sie weit oben. 

In dem Zusammenhang ist es einmal mehr wichtig, dass die Illustrationen deiner Pins einen aussagekräftigen Dateinamen wie "Paella_mit_Meeresfrüchten_traditonell.jpg" haben und nicht bloß "Image_19639.jpg" heißen. Falls du deinen Business-Account mit anderen sozialen Netzwerken wie Twitter verknüpft, werden sich dort zumindest manchmal ebenfalls Synergieeffekte in Sachen SEO ergeben. So gelten am Ende ähnliche Regeln für Pinterest-SEO wie bei Google und Co.:

  • Kein doppelter Content - dieser wird automatisch als Spam eingestuft. Du kannst ein Bild mehrfach verwenden, aber dann jedes Mal mit einem anderen Beschreibungstext und anderem Bildnamen. Noch besser: Nutze Bildausschnitte.
  • Deine Keywordliste enthält neben Hauptkeywords auch Begriffe, die für den Long Tail stehen, sie also um wichtige Zusatzinfos erweitern. Farben. Destination ("deutsch","aus Frankreich" etc.), Jahreszahlen, beschreibende Adjektive und Adverbien von "gebraucht" über "hochwertig" bis "süß" und "schnell" sind gut. Internet-Nutzer suchen immer gezielter, mit den zusätzlichen Keywords erhöhst du deine Chancen, sie zu erreichen.
  • Baue deine Keywords in alle verfügbaren Beschreibungstexte ein, übertreibe es aber nicht. Ein Mal pro hundert Wörter reicht.
  • Achte darauf, dass im Titel des Contents, den du auf deiner Webseite zum Pinnen bereitstellst, Keywords enthalten sind. Nutzer, die den Pin it-Button anklicken, ändern den Titel des automatisch generierten Pins meist nicht mehr.
  • Optimiere deine Pinterest-Inhalte mit den üblichen SEO-Methoden. Beim Identifizieren geeigneter Keywords hilft dir die Pinterest-eigene Suche, die bereits Vorschläge in Form von Autovervollständigung macht. Nutze deine Keywords bei deinen Pins, Pinnwänden, Profil und in Kommentaren.

Hier noch Antworten auf einige Frage zum Thema Pinterest-SEO:

  • Sollten schlecht laufende Pins wieder gelöscht werden? Nein, Pinterest bestraft keine Pins, solange sie nicht erkennbar Spam sind oder gegen die Regeln der Plattform verstoßen. Pinterest brüstet sich mit fast 200 Milliarden Ideen, da sind erfolglose Pins eingerechnet. Mit Hashtags kannst du versuchen, ihnen noch einmal nachträglich Schub zu verleihen.
  • Soll ich beim Repinnen den Beschreibungstext ändern? Ja, jedenfalls dann, wenn es Sinn ergibt. Pinterest erkennt zwar, wenn ein Bild mehrfach auftaucht. Doch es misst es eben auch, mit welchem Text der visuelle Inhalt am besten läuft. Baue hier deine Keywords kreativ ein.
  • Hashtags bei Pinterest - ja oder nein? Pinterest sperrt sich nicht mehr generell gegen Hashtags und die Hashtag-Suche liegt im Trend. Aus SEO-Sicht gibt es deshalb gute Gründe, Hashtags zumindest auszuprobieren. Noch aber sind der Volltext und das Bild die wichtigsten SEO-Faktoren bei Pinterest, Hashtags fast nur bei tagesaktuellen Suchen von Belang.
  • Um auf der Grundlage von Daten zu analysieren, ob deine SEO- und Content-Strategie bei Pinterest aufgeht, ist Pinterest Analytics der erste Anlaufpunkt.

Erfolg messen auf Pinterest

Da du einen Business-Account bei Pinterest hast, kannst du auch auf das Tool Pinterest Analytics zugreifen. Dieses ist in Nutzerfreundlichkeit und Datenreichtum zwar nicht perfekt, aber als integrierte und kostenlose Lösung bereits ein gutes Werkzeug, mit dem du arbeiten kannst. Du rufst Pinterest Analytics über den Menüpunkt "Unternehmenstools nutzen" auf und dann interessieren dich besonders folgende Key Performance Indicators (KPIs):

  • Impressions: Diese Zahl beschreibt, wie oft deine Pins einzeln gezählt und wie oft alle Inhalte deines Kanals innerhalb von Pinterest angezeigt wurden, sei es nun über Smart Feed oder Suche. Dieser KPI ist der mit Abstand wichtigste bei Pinterest, hinter jeder Impression steht ein potenzieller Kundenkontakt. Solange die Kurven hier nach oben weisen, ist alles in Ordnung.
  • Saves gibt an, wie oft deine Pins von anderen Nutzern gemerkt, also repinnt wurden. Hohe Werte hier sind der Beweis dafür, dass es dir gelungen ist, hochwertige Pins zu erstellen. Sieh dir die Saves im Vergleich zu Impressions bei einzelnen Pins an, um deine Analyse noch aussagekräftiger zu machen.
  • Clicks sind all die Aktionen, bei denen der Link von deinem Pin, deiner Pinnwand oder deinem Profil benutzt wurde. Für dich ist dieser Wert wichtig, weil er zeigt, wie gut dein Calls to Action funktioniert. Diese Daten, die du auf deiner eigenen Webpage vermutlich sowieso erhebst, zeigen dir zudem, wie viel Traffic dir Pinterest im Vergleich zu anderen Kanälen bringt.
  • Unter Viewer zählt Pinterest sogenannte Unique User, also die Zahl von anderen Pinterest-Profilen, die sich in irgendeiner Form deinen Content angesehen haben. Dieser KPI ist nach den Impressions der aussagestärkste zu deiner Reichweite.
  • Engaged, also die Zahl derer, die deine Pins kommentiert, gepinnt oder in sonst irgendeiner Form damit interagiert haben, ist schon etwas aufschlussreicher. Aber beruhige dich: Engagement ist bei Pinterest hauptsächlich durch Repins üblich und diese wichtige KPI bekommst du unter Saves separat ausgewiesen.

Und warum fehlen Follower in dieser Liste? Ganz einfach, weil Follower bei Pinterest keine besonders wichtige Kennzahl ist, Follower deines Profils schon überhaupt nicht. Die Followerzahlen deiner (Gruppen-)Pinnwände sind da schon interessanter. Aber löse dich lieber generell vom Follower-Gedanken, denn bei Pinterest zählen hauptsächlich Impression und monatliche Betrachter. Hier erkennst du, welche Reichweite du aufbaust. 

Spannend ist dann, was dir Pinterest über Alter, Geschlecht, Herkunft und verwendetes Endgerät zu deinem Publikum verrät. Du bekommst auch Infos zu ihren Interessen und dazu, wie sich deine verifizierte Webseite in der Verknüpfung mit Pinterest schlägt. Nimm dir mindestens einmal pro Woche etwas Zeit, um die Daten aufmerksam zu studieren und ziehe daraus Schlüsse für das Feinjustieren deiner Pinterest-Strategie.

Empfohlene Tools für Pinterest von Drittanbietern

Falls du noch tiefer in die Analyse deiner Pinterest-Daten einsteigen möchtest, sind Tools wie Talkwalker oder FanpageKarma eine gute Wahl. Hier bietet sich die Möglichkeit, deinen Pinterest-Auftritt mit dem von Mitbewerben zu vergleichen - eine Funktion, die Pinterest Analytics bislang nicht aufweist. Wahrscheinlich noch wichtiger aber sind Tools, welche dir die tägliche Arbeit mit Pinterest erleichtern. 

Hier einige Empfehlungen:

  • Bildbearbeitung: Um deinen Content visuell aufzubereiten, brauchst du ein Bildbearbeitungsprogramm. Vielleicht arbeitest du mit einem der typischen Verdächtigen wie Photoshop oder der kostenlosen Alternative Gimp. Canva und Piktochart sind gute Ergänzungen, um auch schnell ansprechende Infografiken zu erstellen. Quozio verwandelt sinnstiftende Zitate in Sekundenschnelle in attraktive Illustrationen im Pinterest-Format.
  • Keywordsuche: Mit PinterestKeywordTool gibt es einen kostenlos nutzbares Keyword-Tool. Viele Pinterest-Tools oder allgemeine Social-Media-Tools haben die Keywordsuche als Unterfunktion integriert.
  • Pins planen und Posten: Tailwind ist unser Favorit, wenn es darum geht, die Content-Strategie zu verfeinern und effizient zu gestalten. Dieses Tool mit Dutzenden von Pro-Funktionen ist speziell auf Pinterest zugeschnitten, einen Probemonat gibt es gratis. Besonders bequem: Vorbereitete Pins können zu vorbestimmten Zeiten automatisch gepinnt. Buffer und Viraltag sind die bekanntesten Alternativen zu Tailwind.
  • Pinterest für deine Webseite: Hier ist es neben dem Widget-Builder von Pinterest selbst schwer, Empfehlungen auszusprechen, da hinter jeder Website eine andere Technik steckt. Um deine Unternehmensseite für Pinterest zu optimieren, sprich uns gerne an oder nimm dir die Zeit für eine ausführliche Recherche. Wenn du mit WordPress arbeitest, brauchst du meist andere Software im Zusammenspiel mit Pinterest als bei anderen CMS oder einer Shop-Software.

Aus unserer Erfahrung lohnt es sich, ein paar Euro auszugeben, um mit Profi-Tools die Arbeit an Social Media Kanälen effizienter und bequemer zu machen. Glücklicherweise gibt es bei fast allen Tools kostenlose Test-Monate. Probier also aus, mit welchen Programmen du dich am wohlsten fühlst, falls du noch keine Favoriten hast. Pinterest zumindest ist so groß, dass an guten Drittanbietern im Bereich Tools kein Mangel besteht.

Fazit: Mit Hilfsmitteln und Hintergrundwissen optimiert sich dein Pinterest-Auftritt

Dem perfekten Pin sehen es andere später nicht an, wie viel Kleinarbeit dahinter steckt. Die Berücksichtigung des Algorithmus bei Pinterest zählt zu den Feinheiten, aus denen Reichweite entsteht. SEO ist generell eine gute Idee und das regelmäßige Analysieren der eigenen Anstrengungen ebenso. 

Einen Teil der Arbeit können dir clever eingesetzte Tools für Pinterest abnehmen. Aber lass dich nicht einfach davon blenden, dass du einen Pin für gelungen hältst, sondern schau genau hin, ob sich deine Einschätzung auch in den Zahlen widerspiegelt. Wenn nicht, sollte nachgearbeitet werden oder du beauftragst externe Experten, die dies für dich in die Hand nehmen. Bald schon erfährst du hier bei uns, was von Pinterest 2019 und darüber hinaus zu erwarten ist. Kleiner Spoiler: Dieser Social Media Kanal wächst weiter.

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1 Kommentar

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